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Selbstorganisierende Malerei

„Bilder, die sich selber malen“

Unter selbstorganisierender Malerei lassen sich alle Maltechniken zusammenfassen, die zur Musterbildung physikalische und chemische Eigenschaften der verwendeten Materialien einsetzen. Diese Materialien erzeugen ein dynamisches System, das Muster bildet. Die Ergebnisse sind oft fraktaler Natur. Dieser Vorgang endet in der Regel in einem Gleichgewichtszustand, der zumeist ein optisch-künstlerisch langweiliges Endergebnis ist. Daher wird als künstlerisches Produkt der interessantere Ablauf des Prozesses dokumentiert oder demonstriert.

     Die Aufgaben des Künstlers innerhalb dieses Selbstorganisationsprozesses bestehen  zunächst in der Bereitstellung der verwendeten Materialien. Diese Materialien werden in bestimmten Mengen und in bestimmten Zusammenstellungen zueinander gegeben, was den Startzustand (Initialisierung) der Selbstorganisation bedeutet. Ausgehend von dieser Initialisierung entwickelt sich der Musterbildungsprozess, wobei der Künstler durch z. B. Hinzufügen neuer Materialien oder Änderung der räumlichen Anordnung von vorhandenen oder neuen Materialien und durch physikalisches Einwirken (z.B.  Pressen, Mischen , Verlaufen) auf diesen Selbstorganisationsprozess einwirken kann.

 

Mein Verfahren

Da ich einen interessanten Endzustand erreichen will, setze ich solche Farben, Binde-, Lösungs- und Zusatzmittel ein, die

 -         einmal eine  dynamische Selbstorganisation erzeugen,

 -         zweitens einen dauerhaften künstlerisch interessanten Endzustand bewirken

        -         und drittens eine Beeinflussung dieser Prozesse erlauben

Dabei spielen folgende Eigenschaften der Farben eine Rolle:

Löslichkeit: Farben unterschiedlicher Lösungseigenschaften (fettlöslich >< wasserlöslich) reagieren an den Grenzflächen von völliger Vermischung (gleiche Binde- und Lösungsmitteleigenschaften) bis zu klaren Abgrenzungen der Partner, die z.T. unter Musterbildung verläuft. Eingesetzte Farben sind Acryl- und Alkydharzlacke neben Öl-, Acryl- und Aquarellfarben. Die unterschiedlichen Lösungseigenschaften der Binde- und  Lösungsmittel (Tendenz fettlöslich: Alkydharzlacke und Ölfarben >< Tendenz wasserlöslich: Aquarell-, Acrylfarben und Acryllacke) sorgen für unterschiedlich dynamische Reaktion mit einander.

 Viskosität: Die Farben sind unterschiedlich flüssig (viskos). Das bedeutet, dass Fließeigenschaften und Reaktionen unter Druck (mit dem Ergebnis von Muster- und  Fraktalbildung, viscous fingering) Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung bieten. Mit Binde- und Lösungsmitteln kann die Viskosität der Farben gezielt eingestellt werden.

 Trocknungsvorgang: Da die Lösungs- und Bindemittel neben weiteren Zusatzstoffen  ein schnelles (Acrylfarben) oder auch ein etwas langsameres Trocknen (Ölfarben) bewirken, ergeben sich physikalisch Spannungen, die zu Oberflächenstrukturen und Faltungen führen.  Durch Sikkative (Trocknungsbeschleuniger) oder das Trocknen verlängernde Malmittel kann eine  gewünschte Trocknungsgeschwindigkeit eingestellt werden. Damit erreicht man einen kalkulierbaren Endzustand, in meinem Fall das fertige Bild.

 

 


Unvermischte Farben

nebeneinander
auf Grund ungleicher chemischer und physikalischer Eigenschaften


Musterbildung

Ölfarben neben Acryfarben unterschiedlicher Viskosität und unter Druck (viscous fingering)


Vermischung von Farben

gleicher physikalischer und chemischer Eigenschaften hier Alkydharzlacke gelb und grün


Farben mit unterschiedlichen Eigenschaften Acryl- neben Alkydlacken marmorierend


Musterbildung an der Oberfläche bei Acryl- mit Alkydlacken


Acryllacke vermischend

     

   

Lackbilder

Bei meinen Lackbildern bewirken physikalisch-chemische Wechselwirkungen von Acryl- und Alkydharzlacken auf einer Malplatte sowohl den dynamischen Musterbildungsprozess als auch die Oberflächenstrukturbildung. Die Bilder zeigen daher Marmorierungen, Farbverläufe, Farbmischungen und Formbildungen neben Runzelbildung (Krokodilhaut), Schrumpfungen und Faltenbildungen.

 

Die Möglichkeiten der Beeinflussung sind (abgesehen von sonstigen kreativen Gestaltungsmöglichkeiten ) im Zusammenhang mit meinen Verfahren zur Selbstorganisierenden Malerei dargestellt.

  









Hinterglasdrucke

Bei meinen Hinterglasdrucken setze ich neben Lacken auch Öl-, Aquarell- und Acrylfarben ein. Das erweitert und beeinflusst die Reaktionsmöglichkeiten der Farben mit- und untereinander.
Wesentlich ist daneben aber das Einwirken auf die Farben mit Druck (s. auch Technik der selbstorganisierenden Malerei) - ausgeübt mit den Fingern und/oder über Platten, Folien. Außerdem ermöglichen pastose Künstlerfarben neben  ‚streichfähigeren’, flüssigeren Lacken vielfältige physikalische (und chemische) Wechselwirkungen.

Die Möglichkeiten der Beeinflussung  sind (abgesehen von sonstigen kreativen Gestaltungsmöglichkeiten ) im Zusammenhang mit meinen Verfahren zur Selbstorganisierenden Malerei dargestellt.